Ärzte ohne Grenzen e.V.
Die Hilfsorganisation leistet medizinische Nothilfe in Ländern, in denen Menschen durch Naturkatastrophen oder Kriege leiden. Sie hilft allen Menschen in Not, ungeachtet ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit.

Bild links: © 2022 MSF (Ärzte ohne Grenzen e.V.) / Bild rechts: © 2022 Lucy Makori, MSF
Die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen wird von vielen nationalen und internationalen Mitarbeitern ermöglicht – Mediziner und Pflegekräfte sowie Logistikexperten und administrative Fachkräfte. In mehr als 70 Ländern weltweit werden Nothilfe-Projekte betrieben. Die Behandlung von akuten Krankheiten und Verletzungen steht im Mittelpunkt, aber auch Vorbeugung und Vorsorge zählen zum Aufgabengebiet. So sorgen sie z. B. für sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel, Unterkünfte oder allgemeine Hilfsgüter, wenn Menschen dies zum Überleben benötigen.
Ein Beispiel für die Nothilfe, die Ärzte ohne Grenzen e.V. leistet, ist die Arbeit im Kampf gegen Mangelernährung in Somalia, Kenia, in Afghanistan, Äthiopien sowie im Tschad, Südsudan und im Norden Nigerias steigende Mangelernährungsraten. Die Gründe für die Not sind vielfältig: Konflikt, Vertreibung, ausbleibende Ernten infolge des Klimawandels und Spätfolgen der Covid-19-Pandemie. Zudem spielen gestiegene Lebensmittelkosten durch Preisspekulationen und den Ukraine-Krieg eine Rolle. Die Vereinten Nationen warnen vor einer globalen Mangelernährungskrise. Derzeit baut Ärzte ohne Grenzen seine Hilfe vielerorts aus. Allein im Ort Baidoa in Somalia hat die medizinische
Nothilfeorganisation zwischen Januar und Juli 2022 mehr als 10.000 mangelernährte Kinder behandelt. Weiterhin kommen geflüchtete Familien mit ihren geschwächten Kindern in der Region an. Die Teams versorgen rund 500 Kinder pro Woche.
Auch im Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, kämpft Ärzte ohne Grenzen gegen Mangelernährung und ihre Folgen. Angesichts der schwierigen Sicherheitslage können weder medizinische Teams der staatlichen Gesundheitsbehörden des Nigers noch die von Hilfsorganisationen überall dort sein, wo Menschen in Not dringend Hilfe brauchen. Ein Teil der Bevölkerung wird folglich von medizinischer Versorgung abgeschnitten. Nur die Menschen, die fliehen können oder Transportmöglichkeiten finden (und für die diese bezahlbar sind), erreichen die wenigen scheinbar sicheren Gebiete mit einer entsprechenden Versorgung. Dort wiederum gibt es in der Folge immer mehr Menschen, die sich die begrenzte Menge an Nahrungsmitteln und anderen Ressourcen teilen müssen. Letztlich erkranken dadurch auch dort immer mehr Kinder an akuter Mangelernährung.
Ein weiteres Hauptaufgabenfeld von Ärzte ohne Grenzen ist die Hilfe für Menschen auf der Flucht wie zum Beispiel in Venezuela. Das Land befindet sich seit 2014 in einer verheerenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise. Die Inflation ist extrem, und viele Menschen können sich weder ausreichend Nahrungsmittel, Strom oder eine medizinische Behandlung leisten. Mehr als sechs Millionen Menschen sind bereits aus dem Land geflohen. Ärzte ohne Grenzen unterstützt in Venezuela 38 öffentliche medizinische Einrichtungen in sieben Bundesstaaten. Dabei konzentrieren sich die Teams vor allem auf die allgemeine und fachmedizinische Versorgung, Gesundheitsaufklärung und psychologische Unterstützung.
Schon seit unserer ersten Spendenaktion ist Ärzte ohne Grenzen in unserem Spendenportfolio vertreten. Im Jahr 2021 hat Ärzte ohne Grenzen Deutschland mehr als 90 % der Spendengelder für die satzungsgemäßen Aufgaben in den Projekten verwendet. Knapp 10 % wurden für administrative Ausgaben und Spendenwerbung verwendet. Den ausführlichen Jahresbericht sowie weitere Informationen finden Sie unter www.aerzte-ohne-grenzen.de.