SAIDA International e.V.
SAIDA International e.V. setzt sich für Kinder- und Frauenrechte ein. In Burkina Faso etwa fördert der Verein Mädchenbildung und Schutz vor Genitalverstümmelung und Kinderehe.

Bilder: © SAIDA International e.V.
Im westafrikanischen Burkina Faso sind trotz strenger Gesetzgebung noch immer drei von vier Mädchen von der Genitalverstümmelung betroffen. Dabei werden den Kindern die Klitoris und Labien (Exzision) herausgeschnitten, um eine eigenständige Sexualität zu unterdrücken, sie besser kontrollieren zu können und ihre untergeordnete Stellung in der Gesellschaft festzuschreiben. SAIDA hat seit 2011 gemeinsam mit der Gemeinde Gomboro in der Provinz Sourou ein Mädchenschutzprogramm aufgebaut, das erstmals Kindervorsorgeuntersuchungen beinhaltet, um unversehrtes Aufwachsen der Kinder sicherzustellen. 2019 soll das lokale Engagement regional ausgeweitet werden, um für wesentlich mehr Mädchen messbare Wirkung zu entfalten. Nicht nur die Genitalverstümmelung, sondern auch Kinderehe und gefährliche frühe Schwangerschaften sind hier stark verbreitet und viele Mädchen dürfen nicht zur Schule gehen. Das Projekt kombiniert Sensibilisierungskampagnen zu Mädchenrechten mit konkreten Maßnahmen: jährliche Vorsorgeuntersuchungen der Kinder; alle Kinder erhalten einen Gesundheitspass (für 0,75 € pro Stück), der Vorsorge und Impfungen dokumentiert und bei den Mädchen zudem als Beleg für die körperliche Unversehrtheit dient; Geburtsurkunden für alle Kinder (die Voraussetzung für die Einschulung sind) sowie Jugendclubs für Sexualaufklärung.
Die Kampagne „Bildung und Gesundheit für die Mädchen in Sourou“ nutzt die neue Geburtshilfestation in der Gemeinde Gomboro als Ausgangspunkt für alle Aktivitäten in den Dörfern und Kleinstädten in der Provinz Sourou. Auf diese Weise werden die Frauen im Einzugsgebiet motiviert, in der neuen Geburtshilfestation zu entbinden und dort Vor- und Nachsorge für sich und ihre Kinder in Anspruch zu nehmen. Ziele der Kampagne sind
• Schutz vor Genitalverstümmelung und Kinderehe
• Schulabschluss und Berufsausbildung der Mädchen
• Sexualaufklärung und Mutter-Kind-Gesundheit
• Sensibilisierung zu Frauen- und Kinderrechten
Auf www.saida.de erfahren Sie mehr darüber, wie SAIDA die Situation noch verbessert, etwa durch den Bau einer Grundschule und Einkommen schaffenden Aktivitäten zur gesellschaftlichen Stärkung der Frauen (z.B. eine Getreidemühle). Da auch in Deutschland bis zu 50.000 Mädchen und Frauen von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind, bietet der Verein Beratung, bildet Fachkräfte fort und betreut konkrete Gefährdungsfälle.
Im Jahr 2017 hat SAIDA International e.V. rund 93 % der Ausgaben direkt projektbezogen verwendet. Der Anteil für administrative Aufgaben lag bei lediglich 7,5 %. Der Verein veröffentlicht freiwillig alle Informationen zu Einnahmen und Mittelverwendung unter www.saida.de/saida/transparenz.